Mit dieser Meldung war nicht unbedingt stündlich zu rechnen: Die TSG Hoffenheim und Trainer Alfred Schreuder gehen ab sofort getrennte Wege. Dies vermelden die Kraichgauer auf ihrer Homepage. Demnach erfolgt die Trennung „im gegenseitigen Einvernehmen.“ Ausschlaggebend seien „unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung des Vereins“ gewesen, so die Meldung weiter. Bis zum Ende der Spielzeit führen Schreuders Assistenten Mathias Kaltenbach und Timo Gross das Team, die von den Jugendtrainern Marcel Rapp und Kai Herdling unterstützt werden. Manager Axel Rosen möchte zudem „noch näher an die Mannschaft rücken.“
Was steckt hinter der Trennung?
Rosen erklärte, dass sich in den Gesprächen über die zukünftige Ausrichtung des Vereins „eine Dynamik entwickelt“ habe, die „so vor einer Woche noch nicht absehbar war.“ Diese ließe sich nicht an einem einzelnen Themenbereich festmachen, sondern sei übergreifender Natur gewesen. Das Sportliche kann damit allerdings kaum gemeint sein. Nach einem schwachen Saisonstart fanden die Kraichgauer in die Spur und sind ein Anwärter auf einen internationalen Wettbewerb.
Laut „kicker“ ging es um die Kadergröße und die Entscheidungskompetenzen. Vor der Saison verkaufte Hoffenheim zahlreiche Stammspieler wie Nico Schulz, Kerem Demirbay oder auch Joelinton. Wirtschaftlich war dies alles nachvollziehbar. Für den neuen Trainer war die Situation dennoch unangenehm. Schließlich gab es qualitativ einen enormen Aderlass. Es braucht nicht viel Fantasie, um anzunehmen, dass Schreuder eine Wiederholung der Geschichte in diesem Sommer vermeiden wollte. Rosen konnte oder wollte ihm dies offenbar nicht zusichern.
Wie geht es in der kommenden Saison weiter?
Zur neuen Spielzeit wird laut Rosen „eine externe Lösung“ zur TSG stoßen. Der Kölner „Express“ berichtete, es werde sich dabei um Florian Kohfeldt von Werder Bremen handeln. Die Verhandlungen liefen bereits seit Wochen. Dessen Berater Mark Kosicke verwies diese Meldung gegenüber der „Bild“ allerdings in den Bereich der Fabeln: Da sei überhaupt nichts dran. Es bleibt also erst einmal spannend im Kraichgau.